Geschichte

Die Annette von Droste-Gesellschaft kann in den nunmehr über 80 Jahren ihres Bestehens auf eine vielfältige Geschichte zurückblicken. Eine detaillierte Aufarbeitung der Historie liefert die 2003 anlässlich des 75jährigen Bestehens der Gesellschaft erschienene Veröffentlichung Eine literarische Gesellschaft im 20. Jahrhundert. 75 Jahre Annette von Droste-Gesellschaft (1928-2003) von Jochen Grywatsch und Ortrun Niethammer. Im Rahmen dieses Bandes wird zurückgeblickt auf die bis dato teilweise unaufgearbeitete Geschichte dieser Institution, die fester Bestandteil der Kulturlandschaft Westfalens ist. Dabei werden nicht nur von der Gesellschaft initiierte und geförderte Projekte gewürdigt, sondern auch die bis dahin wenig betrachtete Funktionalisierung der Droste-Gesellschaft im NS-Staat intensiv beleuchtet. Eine Auswahl wichtiger Eckdaten findet sich in der folgenden Aufstellung.

 Chronik der Annette von Droste-Gesellschaft

  • 22. Januar 1928: Versammlung von Droste-Interessierten im Hause von Maximilian Kraß mit folgenden Beschlüssen: 1. Gründung eines Museums, 2. Gründung einer Droste-Gesellschaft zum 80. Todestag der Autorin, 3. Anbringung einer Gedenktafel am ehemaligen Stadthaus der Familie am Krummen Timpen
  • 10. Juni 1928: „Gedächtnisfeier zum 80. Todestage der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff“ im Rathausfestsaal in Münster; zuvor Sitzung des „vorläufigen Ausschusses zur Gründung einer Droste-Gesellschaft“
  • 3. Oktober 1928: Erste Mitgliederversammlung (1. Vorsitzender: Julius Schwering, Schatzmeister: Maximilian Kraß, Schriftführer: Karl Schulte Kemminghausen)
  • 3. November 1929: Erste ordentliche Hauptversammlung in Münster
  • 6. Januar 1932: Eröffnung eines Droste-Museums in den Räumen der ehemaligen Johanniterkommende in Münster („Drei-Frauen-Museum“)
  • 1936: Die Stadt Münster wird Mieterin des Rüschhauses und beauftragt die Droste-Gesellschaft mit der musealen Gestaltung des Anwesens
  • 19. September 1937: Jahreshauptversammlung in Haus Rüschhaus mit Vorstellung von Plänen „zur Umwandlung und zum weiteren Ausbau der Gesellschaft“ im Sinne der nationalsozialistischen Kulturpolitik
  • 1938: Amtsniederlegung von Julius Schwering und Maximilian Kraß, Einsetzung von Lulu von Strauß und Torney als 1. Vorsitzende, Gleichschaltung der Droste-Gesellschaft, Gründung einer neuen Droste-Gesellschaft unter dem Protektorat des Gauleiters des Gaus Westfalen-Nord mit enger Verbindung zur NS-Frauenschaft
  • 9. Januar 1944: Droste-Gedenktag des Gaues in Kooperation mit der Droste-Gesellschaft, Vortrag von Karl Schulte Kemminghausen: Das Heldentum in Werk der Droste
  • Herbst 1945: Überlegungen zur Neubegründung der Droste-Gesellschaft
  • 2. April 1946: Genehmigung einer neuen Droste-Gesellschaft durch die britische Militärregierung
  • 9. Juli 1946: Erste Mitgliederversammlung der neubegründeten Gesellschaft in Münster
  • 1. Juli 1948: Vertrag zur Übernahme von Haus Rüschhaus durch die Droste-Gesellschaft
  • 18. Oktober 1949: Feierstunde anlässlich der Übernahme des Hauses Rüschhaus
  • 1. April 1954: Die Familie von Droste-Hülshoff übernimmt wieder die Betreuung von Haus Rüschhaus, Wunsch der Droste-Gesellschaft, in der Stadt Münster ein Archiv und ein Museum zur Droste einzurichten, neue Ausrichtung auf eine überregionale Verbreitung des Werkes der Droste-Gesellschaft
  • 1968: Gründung der Droste-Forschungsstelle der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
  • Mai 1978: Veranstaltungen zum 50jährigen Bestehen der Droste-Gesellschaft und 130. Todestag der Droste
  • 17. bis 28. Mai 1979: I. Lyrikertreffen in Münster, initiiert und mitveranstaltet von der Droste-Gesellschaft
  • 1982: Umzug der Droste-Forschungsstelle zum Alten Steinweg 34, räumliche und institutionelle Trennung von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
  • 10. bis 12. März 1989: Rüschhaus-Tage der Westfälischen Literatur (Lesungen, Vorträge, Ausstellung; Konzeption: Dr. Walter Gödden)
  • 8. bis 11. März 1990: Internationales Wissenschaftliches Symposium veranstaltet von der Droste-Gesellschaft zum Thema Annette von Droste-Hülshoff. Zur ambivalenten Lebenssituation einer Frau und Dichterin des 19. Jahrhunderts (Konzeption: Ortrun Niethammer, Claudia Belemann)
  • 19. Juli 1991: Stiftung des Gallitzin-Preises für junge Wissenschaftler im Bereich der Literaturwissenschaften und der Kunstgeschichte innerhalb des Kulturraumes Westfalen durch ein Mitglied der Droste-Gesellschaft
  • 1. März 1993: Offizielle Eröffnung des linken Nebengebäudes des Hauses Rüschhaus als Geschäfts- und Dokumentationsstelle der Droste-Gesellschaft
  • 16. Januar 1994: Vorstellung der Historisch-kritischen Droste-Briefausgabe durch Winfried Woesler, Walter Gödden und Jochen Grywatsch
  • 1997: Zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 200. Geburtstages Drostes
  • 24. Mai 1998: Gedächtnisgottesdienst zum 150. Todestag Drostes in der Meersburger Stadtpfarrkirche; Überführung der Sterbebettlade der Annette von Droste-Hülshoff nach Haus Rüschhaus
  • 6. Juli 2001: Festakt zum Abschluss der Historisch-kritischen Droste-Ausgabe im Erbdrostenhof
  • 13./14. Juli 2001: Transformationen. Tagung zum Abschluss der Historisch-kritischen Droste-Ausgabe im Westfälischen Landesmuseum Münster (Konzeption: Ortrun Niethammer in Zusammenarbeit mit der Literaturkommission für Westfalen)
  • 12. Januar 2003: Matinee zum 75jährigen Bestehen der Droste-Gesellschaft im Rathaus der Stadt Münster
  • 4. Dezember 2003 bis 17. Januar 2004: Eine literarische Gesellschaft im 20. Jahrhundert. 75 Jahre Annette von Droste-Gesellschaft (1928-2003). Ausstellung in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster; weitere Ausstellungsstationen: Neues Schloss Meersburg; Museum Bökerhof, Bökendorf; Universitätsbibliothek Osnabrück (Katalog: Jochen Grywatsch, Ortrun Niethammer)
  • 17. bis 20. Mai 2007: Raum. Ort. Topographien der Annette von Droste-Hülshoff. Tagung der LWL-Literaturkommission für Westfalen und der Annette von Droste-Gesellschaft im Neuen Schloss Meersburg
  • 25. April 2009: Mitgliederversammlung auf Burg Hülshoff, Havixbeck: Verabschiedung einer neuen Satzung; Wahl eines neuen Vorstands und Beirats (1. Vorsitzender: Thomas Sternberg, 2. Vorsitzende: Cornelia Blasberg, Geschäftsführer: Jochen Grywatsch, Schatzmeister: Hans-Gerd Hense)

Quelle:
Eine literarische Gesellschaft im 20. Jahrhundert. 75 Jahre Annette von Droste-Gesellschaft (1928-2003). Hg. von Jochen Grywatsch und Ortrun Niethammer. Bielefeld 2003. S. 455ff.

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